RV ErzgebirgsvorlandAktuelles

Pflegemaßnahme im Steinbruch Wolkenburg

02.11.2024 Arbeitseinsatz mit unseren Mitgliedern

Kleines aber wertvolles Biotop soll erhalten bleiben

Mitglieder beim Beräumen von Mähgut – Foto: Thomas Polster
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Mitglieder beim Beräumen von Mähgut – Foto: Thomas Polster

 Der NABU-Regionalverband Erzgebirgsvorland betreut viele Projekte. Das Kleinste ist der seit 1956 stillgelegte Steinbruch Kaufungen. In dieser Quellflur hat sich eine hoch interessante Gesellschaft zum Teil selten gewordener Pflanzen entwickelt. Von Mai bis Juli blühen u.a. Orchideen, wie die Breitblättrigen Kuckucksblumen (Dactylorhiza majalis) und Sumpfsitter (Epipactis palustris). In den 1980er Jahren ist dieser wertvolle Lebensraum entdeckt worden. Er konnte nur knapp davor bewahrt werden, als Müllkippe zu enden. Gesetzlich wurde das Gebiet dann 1990 als Flächennaturdenkmal (FND) geschützt. Von Anfang an durch unseren Verein gepflegt, blieb dieser wertvolle Lebensraum bis heute erhalten.

Jedes Jahr muss die Fläche ein- oder zweimal gemäht werden. Das ist nötig, weil aufgehende Erlen und Weiden, das Feuchtgebiet sonst in wenigen Jahren zu einem Wald werden lassen. Das Mähgut wird entfernt. Verbliebe es, würden sich Nährstoffe zusätzlich im kargen Boden auf der Sohle des Steinbruches anreichern. Es klingt paradox, aber viele Pflanzenarten, wie auch unsere Orchideen, sind an nährstoffarme Böden angepasst. Düngung bringt ihnen den Tod.

Nachdem der Steinbruch FND wurde, flossen Fördermittel. Die halfen uns sehr, denn die Mahd auf einer so feuchten, morastigen Wiese braucht spezielle Technik oder muss von Hand geschehen. Vor ungefähr 10 Jahren versiegten die Gelder. Die Fläche ist zu klein und erfüllte deshalb nicht mehr die neuen Kriterien für eine staatlich Unterstützung. Nichts desto trotz lief die Pflege durch die NABU-Mitglieder weiter und die Orchideen und mehr als 60 andere Blütenpflanzen gedeihen jedes Jahr wieder.

Der Kaufunger Steinbruch ist das kleinste aber dennoch eines der aufwändigsten Naturschutzprojekte unseres Verbandes. Vor einigen Jahren beschädigte ein Hochwasser die alte Brücke, den einzigen Zugang in das Gebiet. Daraufhin wurde sie ohne unser Wissen aus Sicherheitsgründen abgerissen. Der Zugang war blockiert und die Pflege nicht mehr möglich. Besonders durch das Engagement von Salome Winkler konnte damals durch unseren Verband eine neue Brücke gebaut, und die Pflege Jahr für Jahr bis heute sehr erfolgreich fortgesetzt werden. Ohne diesen Einsatz hätte der Wald diesen artenreichen Kleinststandort längst zurückerobert.

Dem NABU Regionalverband Erzgebirgsvorland liegt der Erhalt dieses wertvollen und einzigartigen Gebietes in Wolkenburg sehr am Herzen. Es zeigt uns, was der dauerhafte ehrenamtliche Einsatz für unsere Natur, auch gegen alle Widrigkeiten, für eine so kleine Fläche bewirken kann. Auch das ist Lebensqualität, die wir nicht missen möchten.

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Andreas Winkler transportiert das Mähgut aus dem Steinbruch. – Foto: Ralf Küttner
Andreas Winkler transportiert das Mähgut aus dem Steinbruch. – Foto: Ralf Küttner
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Nach getaner Arbeit gab es leckere Suppe zum Aufwärmen. – Foto: Ralf Küttner
Nach getaner Arbeit gab es leckere Suppe zum Aufwärmen. – Foto: Ralf Küttner
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– Foto: Ralf Küttner
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Blühender Supfsitter im Steinbruch Wolkenburg – Foto: Ralf Küttner
Blühender Supfsitter im Steinbruch Wolkenburg – Foto: Ralf Küttner
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– Foto: Ralf Küttner
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– Foto: Thomas Polster
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– Foto: Ralf Küttner
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